Während man sich aus einer Vielzahl an Brillenfassungen das trendigste Modell aussuchen kann, ist das bei den Brillenwerten leider nicht der Fall. Was die Werte genau bedeuten, liest du hier.
Brillenfassungen dienen vor allem der Mode – Brillenwerte sind zwingend
Alle zwei Jahre - so die generelle Empfehlung - sollte man die Augen überprüfen lassen. Denn im Gegensatz zur Fassung sind deine Brillenwerte nicht Geschmackssache, sondern der Grund, weshalb du überhaupt eine Sehhilfe brauchst. Also, auf zum Sehtest! Danach kannst du dir immer noch Brillenfassungen ansehen.
Diese Werte werden ermittelt
Ob nun Augenarzt oder Optiker: Beide ermitteln deine Brilllenwerte mittels Sehtest. Der Augenarzt erstellt dir eine Brillenverordnung, in welcher alle relevanten Werte angeführt werden. Auf Basis des Sehtests beim Optiker oder der Brillenverordnung vom Augenarzt fertigt dein Optiker passende Gläser für die jeweiligen Brillenfassungen an. Du bist neugierig, was genau die ermittelten Zahlenwerte bedeuten? Hier ist eine Aufschlüsselung der wichtigsten Werte:
Sph - Sphäre
Die Sphäre gibt, kurz gesagt, die Sehstärke (falls keine Hornhautverkrümmung vorliegt) an – und zwar separat für das rechte und das linke Auge, jeweils abgekürzt mit den Buchstaben R und L. Der Wert lautet Dioptrien und das Vorzeichen gibt dir an, ob du auf dem jeweiligen Auge kurzsichtig (-) oder weitsichtig (+) bist. Ist der Dioptrienwert sehr hoch, muss der Brechungswert normalerweise mit dickeren Gläsern ausgeglichen werden. Es gibt aber auch besonders dünne Gläser, die dir viel Komfort trotz hoher Dioptrienzahl bieten.
Cyl – Zylinder
Wird bei dir ein Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) festgestellt, reicht ein Wert nicht aus, denn dieser Brechungsfehler wird zwar ebenfalls in Dioptrien angegeben; er ist jedoch unabhängig vom Sphärenwert. Es kann aber durchaus sein, dass die Hornhautverkrümmung zusammen mit einer Weit- oder Kurzsichtigkeit auftritt (sogenannter Astigmatismus compositus).
Ach – Achse
Ist ein Wert für Cyl eingetragen, kommt noch einer für die Achse dazu. Bei einer Krümmung der Hornhaut wird er als Winkel in Grad (°) angegeben. Er liegt immer zwischen 0 und 180 Grad. Von diesem Wert ist abhängig, wie deine Brillengläser in die Fassung eingepasst werden müssen, um einen vorliegenden Astigmatismus auszugleichen.
Add – Addition
Ein solcher Eintrag ist nur dann relevant, wenn aufgrund einer Altersweitsichtigkeit das Tragen einer Gleitsicht- bzw. Multifokalbrille notwendig wird. Auch hier wird der Wert in Dioptrien angegeben.
PD - Pupillendistanz
Die Gläser, die in die Brillenfassungen eingesetzt werden, müssen natürlich genau vor deinen Augen sitzen – und zwar so, dass der Brennpunkt auf der Netzhaut liegt. Deshalb muss die Pupillendistanz ausgemessen werden. Der Arzt oder Optiker notiert diese dann in Millimetern.
Bevor du neue Brillenfassungen ausprobierst, solltest du einen Sehtest machen
Jetzt weißt du, was diese Zahlen bedeuten. Falls du seit deinem letzten Augencheck überraschenderweise einen völlig anderen Wert für den Zylinder und die Achse ausgemessen bekommst, können wir dich übrigens beruhigen: Es handelt sich höchstwahrscheinlich nur um eine andere Schreibweise. Da der Winkel der Hornhautverkrümmung von der Achse aus gesehen auf einer Seite als "aufsteigend" und von der anderen wiederum als "absteigend" wahrgenommen werden kann, entscheidet man sich bei der Notation entweder für einen oder den anderen Wert. Dementsprechend ändern sich auch die Notationen des Sphärenwertes und des Winkels.