Strand statt Skihütte: So feiert man Weihnachten in „Übersee“

Sand statt Schnee unter den Füßen, Gummi-Fichte statt Nordmanntanne und Cola Mono anstelle von Glühwein: Wer sich Weihnachten als gigantische Strandparty bei Temperaturen bis zu 40 Grad vorstellen kann, sollte die nächsten Feiertage am besten in Argentinien, Chile oder Uruguay verbringen. Welche Weihnachtsbräuche dich dort noch erwarten? Unsere südamerikanischen Kollegen verraten es.

Strand, coole Drinks, Sonne: Was für die einen so gar nicht zum Heilig Abend passen mag, klingt für die anderen wie ein wahr gewordener Weihnachtstraum. Für unsere Kollegen in Mexiko, Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay ist es hingegen Normalität. Genauso wie eine Weihnachtsfeier mit allen Freunden, Bekannten, Nachbarn und Verwandten unter der Gummi-Fichte statt wie bei uns nur im engsten Kreis der Familie unter der frisch gefällten Weihnachtstanne. :)

Weihnachten in Mexiko

In Mexiko gibt es eine ganz besondere Weihnachtstradition: Die Posadas. Dabei wird die Pilgerfahrt der Heiligen Familie nachgestellt. Beginnend mit dem 15. Dezember finden „Maria“ und „Joseph“ bis zum Heiligen Abend für je einen Tag Unterschlupf in einer anderen Familie. Bevor sie weiterziehen, erhalten sie von den Gastgebern eine mit Süßigkeiten gefüllte Pappmaché-Figur, die Piñata. Höhepunkt ist der 24. Dezember: Um Mitternacht wird das Jesuskind in die Krippe gelegt, erst danach werden die Geschenke geöffnet. Nach der Mitternachtsmesse werden unter Feuerwerk und Tanz zudem die neun Piñatas von den Kindern mit Stöcken und verbundenen Augen aufgeschlagen.

Statt Glühwein gibt es in Mexiko ein bowlenähnliches Heißgetränk namens Ponche. Das Weihnachtsessen besteht in der Regel aus Truthahn, Kabeljau oder anderen Spezialitäten.

Weihnachten in Argentinien

In Argentinien müssen sich die Kinder mit den Geschenken etwas länger gedulden als bei uns. Sie gibt es erst am Dreikönigstag, dem 6. Januar. Ähnlich wie bei uns an Nikolaus werden dabei die Schuhe unter das Bett gestellt, um während der Nacht mit Geschenken befüllt zu werden. Allerdings nicht vom Weihnachtsmann, sondern den drei Weisen auf ihrem Weg nach Betlehem.

Weihnachten in Brasilien

Die brasilianischen Weihnachtstraditionen ähneln sehr den unsrigen bzw. denen der USA. So gehören Weihnachtsbaum, Wichteln oder Weihnachtskarten hier zum guten Ton. Einzig der Weihnachtsmann hält sich – temperaturbedingt – nicht an die traditionellen Kleidervorschriften und trägt statt warmer Wolluniform Kleidung aus sommerleichter Seide. Der Weihnachtsmorgen wird dann auch ganz wettergerecht gerne am Strand verbracht. Höhepunkt ist aber auch hier der Heilige Abend. Besonderheit: Überall in der Stadt wird bei Weihnachtsspielen die Nacht von Bethlehem nachgestellt.

Ein besonderes Augenmerk legen die Brasilianer außerdem auf die Dekoration ihrer Häuser. Neben vielen Lichtern und der obligatorischen Krippe darf auch (Kunst-)Schnee nicht fehlen. Einige Städte veranstalten sogar Dekorationswettbewerbe.

Weihnachten in Uruguay

Statt Besinnlichkeit steht in Uruguay eher Ausgelassenheit auf dem Programm. Richtig los geht es am 24. Dezember um Mitternacht mit einem gigantischen Feuerwerk, das einem großen Silvesterfeuerwerk in nichts nachsteht. In Uruguay gibt es die Geschenke ebenso wie in Argentinien erst an Reyes (Dreikönigstag), dem 6. Januar. Entsprechend werden sie auch nicht vom Weihnachtsmann, sondern den heiligen drei Königen überbracht. Als Dank stellen die Kinder am Vorabend eine Schüssel mit Wasser und ein Büschel Gras für die Kamele vor die Tür.

Was hat Pearle mit Südamerika zu tun?

Vielleicht hast du dich gefragt, warum wir gerade Mexiko, Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay herausgegriffen haben. Dann wollen wir mal auflösen ;): Seit 2009 sind diese Länder Teil von Grand Vision, zu der auch Pearle gehört. Und insgesamt feiern wir schon ziemlich ähnlich Weihnachten. So möchte niemand auf eine „echte“ Weihnachtstanne verzichten, selbst wenn diese aus Gummi ist (der Import echter Bäume würde Unsummen kosten) und selbst ein Glühwein-Äquivalent gibt es. In Chile trinkt man beispielsweise (temperaturbedingt) eisgekühlten Cola Mono (Schnaps mit kaltem Kaffee, Milch, Zimt, Vanille und viel Zucker).

Rezept Cola de Mono

Zutaten:
  • 0,5 l Pisco (alternativ Wodka oder weißer Rum)
  • 1,5 l Milch
  • 1 Tasse Kaffee (stark)
  • 2 Gewürznelken
  • 1 Zimtstange
  • 1 Vanilleschote
  • 1 Prise Muskat
  • Zucker nach Belieben
     
Zubereitung:
  • 1) Zucker, Vanille, Zimt und Nelken in die Milch einrühren. Alles kurz aufkochen.
  • 2) Nach dem Abkühlen Kaffee zufügen. Alles fünf Minuten ziehen lassen.
  • 3) Pisco dazugegeben und mit Muskat würzen.
  • 4) Nelken, Zimtstange und Vanilleschote entfernen und servieren. Wer möchte, gerne auch gekühlt auf Eis.

Salud!
14/12/2016 - 17:31tlatty