Was du über Kurzsichtigkeit wissen solltest

Kurzsichtigkeit ist eine der häufigsten Arten von Fehlsichtigkeit. Kurzsichtige sehen in der Ferne nicht gut, doch je näher sich ein Objekt vor dem Auge befindet, desto schärfer können sie es erkennen. Wenn auch du kurzsichtig bist, weißt du längst, wovon wir sprechen. Aber kennst du auch folgende Fakten?

Kurzsichtigkeit

Du erkennst nichts? Das liegt in diesem Fall am Bild ;-). Aber wenn du auch im richtigen Leben so siehst, ab zum Sehtest!

Kurzsichtigkeit (Myopie) ist zwar in den seltensten Fällen angeboren, kann aber bereits in der Kindheit entstehen. Im Laufe des Lebens kann sich die Sehstärke weiter verschlechtern, aber auch verbessern. Deshalb sollten Kurzsichtige einmal im Jahr zur augenärztlichen Kontrolle. Die Sehstärke wird in dpt – Dioptrien - angegeben. Bei Kurzsichtigkeit steht vor dem Wert ein Minus, bei Weitsichtigkeit ein Plus.

Aber wie entsteht Kurzsichtigkeit eigentlich?

Ursachen für Kurzsichtigkeit

Bei fehlsichtigen Menschen liegen organische Fehler der Augenstruktur vor. Das bedeutet: Die Brechkraft des Auges passt nicht zum Abstand der Netzhaut von der Linse. Bei Normalsichtigen funktioniert das folgendermaßen: In das Auge einfallende Lichtstrahlen werden von Linse und Hornhaut gebrochen und an einem bestimmten Punkt gebündelt. Dieser Punkt liegt bei Kurz- und Weitsichtigen nicht auf der Netzhautebene, sodass kein scharfes Bild entstehen kann.

Bei Kurzsichtigen befindet sich dieser Brennpunkt vor der Netzhaut. Dadurch entstehen Abbildungsfehler. Verursacht wird die Brennpunkt-Verschiebung durch eine von zwei Anomalien: Entweder ist der Augapfel zu lang (Achsen-Myopie) oder der Radius der Hornhaut zu klein (Brechungs-Myopie). Kurzsichtigkeit kann zwar jeden Menschen betreffen, es gibt jedoch auch Risikofaktoren, die eine Myopie begünstigen können:

Diabetes mellitus: Schlechte Blutzuckerwerte können die Brechkraft beeinträchtigen. Mit Normalisierung des Blutzuckerspiegels schwindet oft auch die Myopie.

Grauer Star: Wer unter einer bestimmten Form des Grauen Stars – dem so genannten Kernstar – leidet, besitzt ein erhöhtes Risiko für Kurzsichtigkeit.

Erblich bedingt: Tritt in der Familie Kurzsichtigkeit auf, haben auch die Kinder ein erhöhtes Risiko. Diese Form der Myopie nennt sich Myopia simplex (Einfache Kurzsichtigkeit) und tritt meist im Schulalter auf. Die Sehstärke pendelt sich normalerweise bis zum 30. Lebensjahr ein.

Zur Vollständigkeit möchten wir an dieser Stelle noch die Maligne Kurzsichtigkeit (Myopia magna) erwähnen. Sie entsteht unabhängig von erblichen oder anderen Einflüssen und beruht auf einer Dehnung des Augapfels, wodurch die Netzhaut dünner werden kann. Diese Variante der Kurzsichtigkeit schreitet auch im Erwachsenenalter voran und kann im ungünstigsten Fall sogar zu einer Netzhautablösung führen. Hier ist eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle besonders wichtig.

Achtung Eltern: So erkennt ihr eine Fehlsichtigkeit bei eurem Kind

Wir haben eben den erblichen Faktor einer Myopie erwähnt. Wer also selbst kurzsichtig ist, sollte mit den eigenen Kindern deshalb bereits möglichst früh zum Augenarzt bzw. Optiker gehen. Aber auch für normalsichtige Eltern gilt: Spätestens im Vorschulalter sollten die Augen eurer Kinder untersucht werden. Achtet außerdem darauf, ob euer Kind ständig die Augen zusammenkneift oder über Kopfschmerzen klagt.

>> Eine gute Sicht ist für die Entwicklung eines Kindes unabdingbar und sorgt außerdem für mehr Sicherheit beim Toben und Spielen.

Hier liest du, welche Anzeichen darauf hindeuten, dass du eine Brille brauchst.

Durch eine Brille wird Kurzsichtigkeit zwar nicht behoben, aber effektiv korrigiert. Die Brillengläser (oder auch Kontaktlinsen) sorgen dafür, dass bereits erwähnter Brennpunkt nach hinten geschoben wird. Bei Kurzsichtigkeit spricht man von so genannten "Minusgläsern". Hier ist das Glas am Rand dicker als in der Mitte geschliffen und sodass die einfallenden Lichtstrahlen so gestreut werden, dass der Brennpunkt direkt auf der Netzhaut liegt.

Heutzutage können Brillengläser zum Glück so dünn geschliffen werden, dass die so genannten "Glasbausteine" der Vergangenheit angehören. Und auch die Hänselei "Brillenschlange" ist vom Aussterben bedroht – denn die Brille ist mittlerweile nicht nur Sehhilfe, sondern auch modisches Accessoire. Zur letzten Überzeugung genügt ein Blick auf die Brillenfassungen von Pearle. Also, wer da nicht "Haben wollen" ruft... :)

11/05/2017 - 11:56tlatty