Regelmäßige Kontrollen beim Zahn- oder Hausarzt sind für die meisten selbstverständlich. Die Augen werden dabei allerdings meist vergessen. Wie oft du deinen Sehapparat überprüfen lassen solltest und wie sich Optiker und Augenarzt ergänzen, erfährst du hier.
Wie oft man zur Augenuntersuchung sollte, hängt von Alter, Sehschwäche, Art der Sehhilfe und Gesundheitszustand der Augen ab.
Wie oft ist genug?
Spätestens wenn die Schrift beim Lesen der Zeitung oder einer Nachricht auf dem Handy immer undeutlicher wird oder sonstige Augenbeschwerden auftreten, ist es höchste Zeit für einen Termin beim Augenarzt und/oder Optiker. Dabei sollten dir regelmäßige Kontrolluntersuchungen deiner Augen genauso wichtig sein, wie Vorsorgetermine beim Zahnarzt. Wie häufig sie überprüft werden sollten, hängt von mehreren Faktoren ab: Alter, Sehschwäche, Art der Sehhilfe und Gesundheitszustand des Auges.
Altersbedingte Augenuntersuchungen
Bereits von Kindesbeinen an sind regelmäßige Routineuntersuchungen empfohlen. Während Säuglinge im ersten Lebensjahr zweimal durchgecheckt werden sollten – einmal bis zum dritten Lebensmonat und einmal bis zum zwölften – wird für Kinder bis zur Volljährigkeit eine Kontrolle pro Jahr empfohlen. Ab dem 15. Lebensjahr können Sehtests auch beim Optiker durchgeführt werden.
Bis zum 45. Lebensjahr reicht eine Kontrolle alle zwei Jahre vollkommen aus. Ab dem 45. Lebensjahr empfehlen wir regelmäßige Termine beim Arzt oder Optiker, da zu diesem Zeitpunkt bei den meisten Menschen altersbedingte Sehschwächen eintreten. Mit regelmäßigen Untersuchungen beugst du vor!
Bei diesen Intervallen sind familiäre oder krankheitsbedingte Augenprobleme sowie Sehschwächen nicht berücksichtigt, da diese häufigere Untersuchungen erfordern!
Sehtests bei Sehschwächen
Bei Brillen- und Kontaktlinsenträgern liegt die Sache noch einmal anders, denn in diesen Fällen ist ein regelmäßiger Sehtest erforderlich. Trägst du eine Brille, solltest du – sofern du keine Beschwerden wie Kopfschmerzen, unscharfe Sicht oder Nackenschmerzen hast – alle zwei Jahre zum regulären Sehtest gehen, um deine Sehstärke bestimmen zu lassen. Als Kontaktlinsenträger hingegen solltest du alle sechs Monate zur Kontrolle kommen, um sicherzustellen, dass deine Linsen nach wie vor perfekt sitzen und keine Unverträglichkeit vorliegt. Die Routineuntersuchung beim Arzt ersetzt der Sehtest beim Optiker aber nicht. Dieser kann Unregelmäßigkeiten zwar erkennen, darf sie aber nicht diagnostizieren!
Der Besuch beim Augenarzt – Mehr als eine Sehstärkenbestimmung
Beim Augenarzt wird nicht nur deine Sehstärke, sondern auch der allgemeine Gesundheitszustand deiner Augen überprüft. Der Arzt misst deinen Augeninnendruck, untersucht den Sehnerv, führt gegebenenfalls Operationen durch und verschreibt Medikamente und Sehhilfen. Zudem kannst du durch regelmäßige Kontrollen Erkrankungen wie Grauem oder Grünem Star sowie einer altersbedingten Makuladegeneration – ein Netzhautschaden, bei dem der Blickmittelpunkt unkenntlich wird – vorbeugen beziehungsweise können diese rechtzeitig erkannt werden.
Mit Hilfe von Sehtest-Tafeln wird die Sehschärfe in der Ferne getestet.
Augenarzt oder Optiker? Doppelt hält besser!
Für einen Sehtest kannst du jederzeit zum Optiker deiner Wahl gehen. Er verfügt über ähnliche Messtechniken wie ein Augenarzt und kann dadurch deine Sehstärke präzise feststellen. Nach der Messung fertigt er dir deine perfekte Sehhilfe und passt sie dir gegebenenfalls auch an. Zudem sind Sehtests beim Optiker verlässlich und du brauchst nur selten einen Termin.
Finger weg von Onlinetests!
Damit dein Sehapparat immer top in Form ist, solltest du ihn regelmäßig vom Experten untersuchen lassen. Tests aus dem Internet können Beeinträchtigungen wie Kurz- oder Weitsichtigkeit nicht feststellen. Bevor du deine erste Sehhilfe bekommst, solltest du ebenfalls einen Facharzt aufsuchen. Er kann eine krankheitsbedingte Sehschwäche ausschließen, dir deine Sehhilfe verschreiben und grünes Licht für Kontaktlinsen geben.
Woran du eine Sehschwäche bei Kindern erkennst, erfährst du hier.